Im Wirtshaus kannst du dich wirklich wie zu Hause fühlen, egal ob im Waldviertel oder in Wien. Doch was ist zu beachten, wenn man ein Wirtshaus betritt? Und wo kann ich am besten essen? Alles kein Problem, wir helfen dir gerne weiter.
Im Wirtshaus kannst du dich wirklich wie zu Hause fühlen, egal ob im Waldviertel oder in Wien. Doch was ist zu beachten, wenn man ein Wirtshaus betritt? Und wo kann ich am besten essen? Alles kein Problem, wir helfen dir gerne weiter.
Wir Waldviertler kennen das alle: Kurz auf einen Kaffee ins Wirtshaus gehen. Am Sonntag mag niemand kochen? Gehen wir ins Wirtshaus. Deine Verlobte oder dein Verlobter hat „Ja“ gesagt? Feiern wir auch im Wirtshaus. Schnell auf ein kühles Zwettler Bier ins Wirtshaus? Auch da sagen wir nicht nein. Das ist doch typisch Waldviertel, aber lässt sich diese Wirtshauskultur auch auf unsere Bundeshauptstadt übertragen? Lasst es uns herausfinden!
Grundsätzlich haben alle Wirtshäuser in Österreich eine gewisse Ähnlichkeit. Eines haben sie mit Sicherheit gemeinsam: Die Leute treffen sich dort, also ist eine wichtige Aufgabe die Stärkung des sozialen Umfelds. Auch wenn jetzt viele schmunzeln, es ist einfach so. Ich spreche aus Erfahrung, da ich selbst in einem Wirtshaus im Waldviertel aufgewachsen bin. Die Leute treffen sich, um den neuesten Klatsch und Tratsch des Dorfes zu erfahren.
„Wennst a Wirtin bist, hast eh scho a halbes Psychologiestudium wegen de Probleme und Sorgen, de dir alle erzählen!“ (Die Wirtin dieses Zitats möchte unerkannt bleiben)
Ein großer Vorteil von Wirtshäusern im Waldviertel ist mit Sicherheit die Funktion als Nahversorger. Glaubt ihr nicht? Schon oft kamen Menschen an einem Sonntagmorgen ins Wirtshaus, um sich Milch oder andere wichtige Zutaten zu holen, die sie blöderweise beim Freitagseinkauf vergessen haben. Ich kann nur erneut aus Erfahrung sprechen. Und natürlich zählt hier auch die Versorgung mit etwaigen Getränken und Speisen dazu, denn wer möchte schon für ein Seiterl Bier nach der Arbeit 20 Kilometer fahren? Noch dazu ist Fahren unter Alkoholeinfluss verboten und da wäre es doch schade, wenn es kein örtliches Wirtshaus mehr geben würde.
„Wer im Wirtshaus zu Hause ist, ist selten zu Hause.“ (Erhard Horst Bellermann)
Die Wiener haben das Glück, sich im Wirtshaus einer gewissen Anonymität erfreuen zu dürfen. Lediglich die Stammgäste sind allseits bekannt. Auch wenn du ein noch so großes Geheimnis hütest, im Wiener Wirtshaus wird es keiner herausfinden, wenn du nicht willst. Egal, welche „Leiche“ du im Keller hast, du kannst dich seelenruhig an die Schank setzen und einen Spritzer genießen.
„Wo die Gastgeberin schön ist, ist der Wein gut.“ (Russisches Sprichwort, lässt sich aber mit Sicherheit auch auf das Waldviertel und Wien übertragen)
Und was sie alle wieder gemeinsam haben: Im Wirtshaus entstehen die besten Erinnerungen. Egal, ob du dich im schönen Waldviertel oder in unserer geliebten Bundeshauptstadt an den Stammtisch setzt, es wird dir in Erinnerung bleiben. Ich selbst liebe es, die alten Geschichten und Weisheiten des Waldviertels zu hören. Doch auch die Wiener haben mit Sicherheit ihre erzählenswerten Schmankerl. Setz dich einfach dazu, sie beißen normalerweise nicht.
Danke für den perfekten Schmäh, liebe Alltagspoeten! /// www.facebook.com/wieneralltagspoeten
Vom Waldviertel sollte man sich immer ein eigenes Bild machen. Für jeden ist ein anderes Wirtshaus wichtiger beziehungsweise besser. Ich beziehe mich nun auf die Wiener und werde sie genau unter die Lupe nehmen. Meine Top 5 Wirtshäuser in Wien:
Na schön, ganz ohne Waldviertel geht’s halt dann doch nicht. Wer sich auf die Spuren des Waldviertels in Wien machen möchte, sollte direkt beim Waldviertlerhof beginnen. Du findest dort wirklich alles, was dein Waldviertler Herz begehrt und mit Sicherheit triffst du auch den einen oder anderen Einheimischen, mit dem du wie gewohnt im Dialekt sprechen kannst. Preislich liegen wir hier im guten Mittelfeld, also nichts wie hin!
http://www.waldviertlerhof.at/
Am besten zu erreichen mit der U4 durch die Stationen Pilgramgasse oder Kettenbrückengasse.
Da bekommt der Begriff „Wir panieren alles, was uns in die Quere kommt“ eine ganz neue Bedeutung. Figlmüller trumpft mit seinen perfekten Wiener Schnitzeln auf, für die Leute aus aller Welt extra anreisen. Auch diverse andere panierte Schmankerl gibt’s hier für einen guten Preis.
Figlmüller Wollzeile. /// www.wikipedia.org/copyright Johann Werfring
Am besten zu erreichen mit der U1 durch die Station Stephansplatz oder mit der U3 durch das Stubentor.
„Typisch österreichisch“ wird hier ganz groß geschrieben. Früher noch recht urig wurde der Gmoakeller vor einigen Jahren ein wenig modernisiert, wobei einige typische Elemente erhalten blieben. Preislich sicher der höheren Klasse anzuordnen, aber man muss ja nicht jeden Tag hingehen!
Gmoakeller. /// www.wikipedia.org/copyright Johann Werfring
Am besten zu erreichen mit der U4 durch die Station Stadtpark.
Meiner Meinung nach ähnelt das Wild am meisten einem Waldviertler Wirtshaus. Man legt hier sehr viel Wert auf Bodenständigkeit und eine angemessene Küche mit fairen Preisen. Faire Preise und gutes Essen? Das lassen wir uns nicht zweimal sagen! Überzeugt euch einfach selbst von der verblüffenden Ähnlichkeit mit einem Waldviertler Wirtshaus.
Am besten zu erreichen mit der 1er-Bim durch die Station Radetzkyplatz.
Möchtest du einfach ein kühles Seiterl Bier genießen? Kein Problem. Knurrt aber der Magen auch? Immer her damit! Das Gasthaus Kopp ist seit Jahren immer wieder unter den Top-Gasthäusern der Stadt und punktet mit einer großen Auswahl. Ist vielleicht nicht überall bekannt, aber sicher einer meiner Favoriten.
Am besten zu erreichen mit der U6 durch die Station Handelskai oder mit den Buslinien 5A, 11A und 11B durch die Station Allerheiligengasse.
Im Wirtshaus fallen mal bekanntere, mal unbekanntere Wörter und Phrasen. Kennst du sie alle? Wurscht, ob Waldviertler oder Wiener! 😉
Fallen euch noch weitere Wirtshaus-Floskeln ein, die unbedingt fehlen? Lasst es uns auf jeden Fall wissen! 😉
Das war sie nun, die Wirtshauskultur. Mitunter ist jene eine sehr komplizierte Materie, die von jedem auf eine andere Art und Weise interpretiert wird. Ihr dürft auch vieles nicht so eng sehen, auch wenn einiges oben „derb“ klingen mag. Aber ich finde es wichtig, dass jene Kultur in Österreich weiterhin bestehen bleibt. Es wäre sehr schade, wenn es in näherer Zukunft keine Wirtshäuser mehr geben würde, vor allem am Land. Möglicherweise erfahren die Wirtinnen und Wirte im Waldviertel und in Wien nun einen wahren Besucheransturm, weil jeder einen guten Platz am Stammtisch ergattern möchte. Prost!