Der Botanische Garten in Wien: Exotische Pflanzen hautnah erleben!

FREIZEIT & SPORT

veröffentlicht von MarleneK

20. August 2021

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Der botanische Garten in Wien ist ein besonderes Schmankerl für alle Naturfans! Wir waren dort und berichten alles Wissenswerte!

Grüner geht es in Wien kaum – Der botanische Garten der Uni Wien bietet eine nette Abwechslung zu der Hektik, die man ansonsten in der Großstadt erlebt. Hier findest du alles, was das pflanzenliebende Herz begehrt: Von heimischen Pflanzen, die man vielleicht sogar aus den heimischen Wäldern kennt, über exotische Besonderheiten aus fernen Ländern bis hin zu seltenen und bedrohten Arten ist alles dabei. Wir geben dir alle Informationen, was es über den botanischen Garten Wiens zu wissen gibt.

Der Kakteen- und Sukkulentengarten

Wie entstand der botanische Garten Wiens?

Der botanische Garten wurde im Jahr 1754 von Kaiserin Maria Theresia gegründet. Die Idee kam von ihrem Leibarzt Gerard van Swieten. Damals diente der Garten vor allem den Student*innen der Medizin und Pharmazie als Studienort. Kurze Zeit später wurden die Gewächshäuser gebaut, die Freilandsammlungen erweitert und die Pflanzen neu geordnet. Das sogenannte „natürliche System“ basierte auf Darwins Evolutionstheorie und basiert auf Abstammung. Dieses System lässt sich noch heute in den systematischen Gruppen wiedererkennen.

Aufgaben des botanischen Gartens

Die Pflanzensammlung ist von internationalem Wert. Sie wird unter anderem in Forschungsprojekten und Lehrveranstaltungen der Universität Wien verwendet.

Neben der Lehre ist der Artenschutz eine wichtige Aufgabe. Im botanischen Garten der Uni Wien findest du einige bedrohte Pflanzenarten. Durch die Kultivierung der Anlage und der Pflege der Naturstandorte soll ihr Überleben gesichert werden. Zusätzlich wird sich stark bemüht, naturgetreue Lebensräume anzulegen, damit seltene Arten wachsen, blühen und fruchten können. Einige Beispiele hierfür sind die Wiesen in der „systematischen Gruppe“ oder die Gras- und Sandfläche in der „Flora von Österreich – Gruppe“.

Die dritte Aufgabe des botanischen Gartens funktioniert dank seines alten Baumbestandes und der naturbelassenen Wiesen. Er ist nämlich auch ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tiere. Zum Beispiel gibt es hier 130 verschiedene Wildbienen und 64 Vogelarten.

Alles ist gut beschildert!

Was findet man im botanischen Garten?

Der botanische Garten beheimatet rund 11.500 Pflanzenarten aus sechs verschiedenen Kontinenten. In insgesamt 47 Sammlungen kann man verschiedene Pflanzenarten entdecken. Eine einfache, aber trotzdem ausführliche Erklärung der Pflanzenarten durch Schilder vereinfacht die Orientierung. Neben bekannten Arten wie zum Beispiel Bambus findet man hier auch zahlreiche Raritäten, die selbst Pflanzenkenner wohl nicht immer erkennen werden. Einige Beispiele für verschiedene Sammlungen sind:

  • Die Heil-, Nutz- und Giftpflanzen
  • Das Alpinum
  • Die Kakteen- und Sukkulenten-Schaugruppe
  • Das Tropenhaus, Victoriabecken und die Vitrinen
  • Das Kalthaus

Besondere Schmankerl stellen unter anderem die vielen Wasserbecken und Teiche dar, die einen besonderen Blick auf verschiedene Wasserpflanzen ermöglichen. Außerdem gibt es eine große Mozart-Plantane und einen Jacquin-Gingko, die internationalen Stellenwert haben.

Die Raritätenbörse

Einmal im Jahr wird etwas Besonders im botanischen Garten der Uni Wien angeboten, nämlich die Raritätenbörse. Diese Veranstaltungen dauert zwei Tage und findet im Laufe des Aprils statt. Extra dafür kommen jährlich tausende Besucher und hoffen, eine exotische Pflanze zu ergattern. Im Laufe dieser Börse wird eine Vielzahl an Pflanzen angeboten, die es in regulären Blumengeschäften kaum zu kaufen gibt. Beispiele hierfür sind Bio-Gemüsestauden, extravagante Balkonpflanzen oder seltene Orchideen. Über die verschiedenen Arten informiert wirst du von geschulten Experten. Ein Tagesticket dafür kostet 5€. Da sie sehr beliebt sind, sollten sie früh gekauft werden.

Eine Lotusblüte!

Führen durch den botanischen Garten: Die grüne Schule

Von März bis Oktober gibt es freitags und samstags ab 15:00 (in englisch) beziehungsweise 16:00 (in deutsch) Wochenendführungen. Eine Teilnahme kostet 5€ pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Von Mai bis Oktober findet außerdem eine Mittwochsführung statt, dabei erzählen dir Experten und Wissenschaftler alles Wissenswerte über den botanischen Garten. Auch hier kostet die Teilnahme 5€ pro, eine Anmeldung ist auch hier nicht notwendig.

Auch spezielle Themenführungen werden angeboten. Dabei kann man aus einem breiten Angebot wählen (z. B. aktuelle Ausstellungen). Praktische Übungen kommen dank der Workshops nicht zu kurz. Eine Führung kostet 5€, bei unter zehn Personen gibt es eine Pauschale von 50€ (60 Minuten) beziehungsweise 100€ (120 Minuten). Workshops müssen extra angefragt werden und kosten 100€ (120 Minuten).

Manchmal sieht es aus wie in heimischen Wäldern!

Anreise und Öffnungszeiten

Am leichtesten erreichst du den botanischen Garten mit den öffentlichen Verkehrsmittel. Auf der einen Seite grenzt er an die Schnellbahnstation Rennweg. Auch die Straßenbahnlinien O, 1 und 71 halten hier. Auf der anderen Seite findest du die Schnellbahnstation Quartier Belvedere, wo auch die Straßenbahnlinien D, O und 18 halten.

Aber auch mit dem Auto ist eine Anreise möglich. Dafür gibt es direkt am Haupteingang eine Parkgarage, die 2,90€ pro Stunde kostet. Hier findest du mehr Informationen zu den Parkgaragen Wiens.

Generell kannst du den botanischen Garten Wiens fast das ganze Jahr besuchen, lediglich in den Weihnachtsferien gibt es eine kurze Pause. Die Öffnungszeiten sind jedoch von der Wetterlage abhängig, das heißt, dass es bei Unwettern oder Sturmwarnungen zu temporären Schließungen kommen kann.

Die Öffnungszeiten variieren nach Monat:

  • 24.12. bis 6.1. : Winterpause
  • Januar: 10:00 bis 16:00
  • Anfang Februar bis Ende März: 10:00 bis 17:00
  • Anfang April bis Ende September: 10:00 bis 18:00
  • Oktober: 10:00 bis 17:00
  • Anfang November bis 23.12. : 10:00 bis 16:00

Es gibt verschiedene Eingänge, um in den botanischen Garten zu gelangen. Der Haupteingang befindet sich in der Mechelgasse, aber auch über den Alpengarten, das Reitertor, das Jacquin-Tor und den Rennweg kannst du hineingelangen. Ohne Führung ist der Eintritt kostenlos.

Auch Seerosen gibt es viele!

Der botanische Garten reicht dir nicht als Grünoase in Wien? Es gibt außerdem die Blumengärten Hirschstetten, wo du internationale Flora bewundern kannst. Zum Wandern eignen sich zum Beispiel der Wienerwald oder die Donauinsel.

Wir hoffen, dir mit diesem Artikel eine gute Einführung gegeben zu haben, was dich bei deinem Besuch im botanischen Garten der Uni Wien erwartet! Wir wünschen dir viel Spaß beim Entdecken seltener Pflanzenarten!

 
Zwettler Zwickl
 

veröffentlicht von Julia

20. August 2021

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