Du bist nicht sicher, ob eine Studentenwohnung oder ein Wohnheim besser zu dir passt? Wir haben einige Vor- und Nachteile für dich aufgelistet.
Du bist nicht sicher, ob eine Studentenwohnung oder ein Wohnheim besser zu dir passt? Wir haben einige Vor- und Nachteile für dich aufgelistet.
Aus mit Hotel Mama! Auf viele junge Waldviertler, die nach Wien kommen, kommt früher oder später die Suche nach einer geeigneten Bleibe im „großen Dorf“ zu. Irgendwann wird sich dann auch die Frage stellen, was besser zu einem passt – Leben in einer Studentenwohnung oder im Wohnheim. Eine kleine Entscheidungshilfe, für alle, die unschlüssig sind.
Wohnung ist nicht gleich Wohnung. Ob in einer WG, alleine oder mit dem Partner, Alt- oder Neubau sind Geschmacksfragen. Günstige WG-Zimmer bekommst du schon um 250 bis 300 Euro im Monat, im Normalfall musst du mit 300 bis 400 Euro monatlich rechnen. Eine eigene Wohnung ist etwas teurer, kleine 30-Quadratmeter-Unterkünfte findest du ab etwa 350 Euro. Einige Vor- und Nachteile des Lebens in einer Studentenwohnung an sich haben wir hier für euch zusammengefasst.
Eine eigene Wohnung ist perfekt für Individualisten. Du möchtest heute deine Wohnzimmerwand blau streichen, morgen grün und übermorgen 93 Fotos aus dem letzten Urlaub aufhängen? Kein Problem! Auch in punkto Möblierung kannst du dein eigenes Reich weitgehend selbst gestalten. Bei der Wohnungssuche hast du die Möglichkeit, dir deine neue Bleibe ganz genau anzusehen und über Mängel und Ideen mit dem Makler oder Eigentümer zu sprechen. Wenn das für dich eher nach Stress klingt, kannst du auch in eine bereits bestehende WG einziehen. So musst du dich nicht mit Maklern abquälen, eine Grundausstattung ist in der Wohnung bereits vorhanden und auch das Gemeinschaftsleben kommt nicht zu kurz. Wer es lieber etwas lockerer hat und viel Wert auf Privatsphäre legt, wird sich wohl auch lieber eine Studentenwohnung suchen. Hier wird es kaum jemanden scheren, wenn du dein Mittagessen in Schlabbershirt und Unterhose kochst, im Studentenheim sieht das gleich ganz anders aus. Tierliebhaber können sich außerdem Mauzi, Bello oder Hoppel mit in die neue Unterkunft nehmen.
Wer auf der Suche nach der perfekten Studentenwohnung ist, muss erst einmal suchen, dann schnell sein und den Makler vollschleimen. Du musst wirklich viel Zeit investieren und meist spontan zu Besichtigungen kommen können. Wenn du deine Traumwohnung schlussendlich bekommen hast, musst du meist neben den anderen Kosten noch eine satte Maklerprovision bezahlen. Auch bei der Miete selbst musst du aufpassen, die verbrauchsabhängigen Kosten wie Strom und Gas sind im Mietpreis in der Regel nicht enthalten, für Internet und Fernsehen musst du seperat bezahlen. Studentenwohnungen oder WG-Zimmer werden meistens unmöbliert vergeben, du musst dir also im Extremfall vom Kühlschrank über die Waschmaschine bis zur Schreibtischlampe alles selbst zulegen. Hör dich vor dem Einzug auch ein bisschen um, wie die anderen Leute im Haus so sind. Denn manchen Menschen läuft es bei dem Gedanken von Studenten als Nachbarn eiskalt den Rücken hinunter und sie würden ohne zu zögern die Polizei rufen, wenn eine kleine Party mal etwas lauter wird.
Studentenheime gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Der Standard in den meisten Heimen ist, dass man sich mit seinem Zimmernachbarn das Bad und eine kleine Kochnische teilt, auf den Stockwerken gibt es dann große Gemeinschaftsküchen. Billige Heimplätze gibt es schon ab 220 Euro All-Inclusive-Miete, in modernen Luxus-Wohnheimen kann das monatliche Entgelt auch über 600 Euro betragen. In der Regel kosten Plätze in gut ausgestatteten Heimen um die 300 Euro im Monat.
Ein großes Plus im Studentenheim ist das Gemeinschaftsleben. Du lebst mit zahlreichen Menschen in einem Haus, die im gleichen Alter und gleichen Lebensabschnitt sind wie du. Das wird dir höchstens im Altersheim wieder passieren. Nicht umsonst sind einige Studentenheimpartys in Wien schon legendär geworden. Die Zimmer im Wohnheim sind zwar meist nicht sehr groß, dafür sind die Heime aber sehr gut ausgestattet. In Gemeinschaftsküchen, Fitnessräumen, Musikzimmern, Waschküchen, Partykellern und Lernräumen wirst du alles finden, was du brauchst und noch dazu neue Freundschaften knüpfen. Das Benützungsentgelt beinhaltet bereits pauschal alle Kosten wie etwa Strom, Heizung und Internet. Meistens gehört zum Heim auch noch ein Putztrupp, der Küchen und Bäder sauberhält. Besonders ältere Wohnheime sind meist um einiges billiger als Wohnungen, außerdem musst du keine Maklerprovision bezahlen. In manchen Studentenheimen musst du dein Zimmer zwar über die Sommermonate räumen, dafür musst du dann aber auch nichts zahlen.
Ein großer Nachteil kann die rechtliche Lage sein. In Wohnheimen unterzeichnest du nämlich keinen Mietvertrag, sondern nur einen „Benützungsvertrag“. Das bedeutet, dass du keinen Kündigungsschutz hast, du kannst innerhalb von einer Stunde auf die Straße gesetzt werden, wenn du es dir mit der Heimleitung besonders schlimm verscherzt. Dazu kommen oft noch strenge Regeln – keine Übernachtungsgäste, kein Rauchen, keine Nägel in die Wände einschlagen. Wo kein Kläger ist, ist natürlich auch kein Richter, trotzdem sollte man aufpassen, die Heimleitung nicht negativ auf sich aufmerksam zu machen. Ein großes Minus kann aber auch das Gemeinschaftsleben sein. Wenn deine Nachbarn zum Beispiel leidenschaftlich gerne bis vier Uhr morgens EDM hören oder jeden Donnerstag zehn Leute zum Vorglühen einladen, wird dich das spätestens dann aufregen, wenn du nächsten Tag eine frühmorgendliche Prüfung hast.
Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel und die Kriterien, die du gerade gelesen hast, sind auch nicht in Stein gemeißelt. Wenn du dir nicht ganz sicher bist, wo du dich am besten mit deinen Siebensachen einquartieren sollst, schau dir einfach ein paar Unterkünfte an. Auch Studentenheime lassen dich im Normalfall nach Rücksprache Zimmer besichtigen. So wirst du recht schnell merken, wo du dich wohlfühlst und wo nicht.
Wer öffentlich aus dem Waldviertel nach Wien fährt, kommt oft nicht an ihr vorbei: der Wiener U6. Sie ist zwar die zweitlängste Ubahnlinie der Bundeshauptstadt, dafür angeblich auch die unbeliebteste. Schweiß, Kebab oder leere Bierdosen - eine Fahrt mit der U6 soll wie eine Lotterie sein. Man mag es kaum glauben, aber sogar über Ubahn Linien gibt es Gerüchte.